Samstag 20.08., Game Drive & Third Bridge

Heute Nacht wieder Erwarten keine besonderen Vorkommnisse, außer das Katrin Schlossi’s Schnarchen für ein Löwengrollen hält und deshalb 15 Minuten in Panik im Zelt verbringt bevor ihr der Irrtum klar wird.
Nach dem Aufstehen ist uns recht frisch und wir entfachen unser Lagerfeuer nochmal, die Glut vom Vorabend ist noch warm. Nachdem das Feuer nun schon mal brennt kommen wir auf die Idee zum Frühstück den Rest unserer Chakalakawurst zu grillen und den Rest von der Wrapfüllung warm zu machen. Der erste Versuch, die Wurst auf dem Stock zu grillen, ist nicht wirklich erfolgversprechend, aber in Alufolie eingewickelt klappt es gut. So haben wir ein ordentliches warmes Frühstück. Wir wissen es da zwar noch nicht, aber wir werden es noch gebrauchen können.

Wir fahren heute nur ca. 50km nach Third Bridge und wollen auf der Strecke dorthin einige Abstecher zur Tierbeobachtung machen. Wir erkundigen uns noch am Gate nach dem Weg und bekommen den Bescheid: „Alles kein Problem, einfach auf der Hauptpiste bleiben“. Also fahren wir los und folgen erstmal der Hauptpiste, bis wir eine geeignete Piste für einen Game Drive sehen.

Kaum haben wir die Hauptpiste verlassen, wird es unübersichtlich, ein Gewirr von kleineren Piste und Fahrspuren durchzieht die Gegend. Wir sehen zwar jede Menge Tiere, kommen aber schnell bei der Navigation durcheinander, auch weil wir immer wieder durch überschwemmte Pistenstellen gestoppt werden und zurück müssen. Doch wir finden uns wieder zurecht und kommen zurück zur Hauptpiste und finden auf dem weiteren Weg auch den Abzweig zum Hippo Pool, einem grossen See mit Flußpferden. Da müssen wir hin, und es lohnt sich auch.

Zurück auf der Hauptpiste richten wir uns nach der Wegmarkierung und dem Navi und kommen prompt in den gleichen Scheiß wie vorher. Etliche Versuche den richtigen Weg zu finden enden alle an überschwemmten Pisten, die Gegend ist eine Seenplatte in der sonst trockenen Busch- und Steppenlandschaft. Wunderbar anzusehen, mit der grünen Vegetation, den Wasserflächen und den ganzen Tieren, aber wir kommen nicht weiter.

Also faheren wir zurück auf die Hauptpiste bis zur ersten Kreuzung und beginnen von vorn. Als uns ein einheimischer Game Drive Fahrer entgegen kommt, erkundigen wir uns nach dem Weg, und bekommen den entscheidenden Hinweis. Wir dürfen nicht der Wegmarkierung folgen, sondern müssen an der Kreuzung Hippo Pool links abbiegen. Wir versuchen unser Glück, und nach dem zweiten Versuch kommen wir auf die gesuchte Piste. Nun geht es erstmal ca. 20km in einem südlichen Bogen um die ganzen Seen herum, die Landschaft und die Tiere sind traumhaft.

Doch auch diese Piste scheint wieder an einem See zu enden und wir genervt eine Umgehung suchen. Das Problem ist eigentlich, das wir in dieser Seenlandschaft die einzige Stelle finden müssen, wo eine Brücke uns auf die andere Seite bringt, unser Navi dazu aber auch die nur überfluteten Pisten benutzen will. Wir kommen auf die Idee, dem Navi als Ziel die Brücke einzugeben und es klappt, wir sind eigentlich nur 1,1km davon entfernt. Wir finden die Stelle und sind entsetzt! Es ragen nur noch einige Pfosten aus dem mit Seerosen bedecktem Wasser, das gibt es doch nicht! Nach dem ersten Schreck schauen wir uns weiter um und sehen zu unserem Entzücken ca. 100m rechts die richtige, neuere Brückenkonstruktion. Als wir dann vor der Brücke stehen geht Karin erstmal die Brücke ab, sehr vertrauenswürdig sieht sie nämlich nicht aus. Aber da es auf beiden Seiten frische Reifenspuren gibt muss sie wohl befahrbar sein und ja, wir kommen rüber.

Nun gibt es eigentlich nur noch eine Piste bis zur Third Bridge Lodge und zur dortigen Brücke. Diese Brücke war seit geraumer Zeit defekt, soll nun aber seit 3 Tagen wieder befahrbar sein. Nach einigen weiteren Kilometern sandiger Piste kommen wir an und die Brücke ist tatsächlich befahrbar, das ist fast wie ein Wunder. Besonders neu sieht sie allerdings nicht aus, keine Ahnung was man da solange dran herumgebastelt hat.

Nach einem richtig anstrengenden Tag mit den unterschiedlichsten Pisten und einer verwirrenden Navigation sind wir nach ca. 8 Stunden on the road endlich angekommen. Wir haben heute zwei feste Zelthäuser mit Toilette, Badezimmer und Betten, das haben wir uns auch verdient. Also kochen wir uns ein leckeres Nudelgericht mit Hähnchenbrustfilet und genießen ein warme Dusche und den Sonnenuntergang. Trotz warmer Decken spüren wir die kalte Nacht.