Sonntag, 18.09., Lüderitz

Die Nacht war ruhig bis auf das Bellen von Hunden und das Kikeriki von mehreren Hähnen im Hof, aber sowas treibt uns nicht mehr vorzeitig aus den Schlafsäcken. Nach einem guten Frühstück machen wir uns auf den Weg an die Küste nach Lüderitz. Die Teerstraße geht entlang der Bahnstrecke, die allerdings etwas verlassen aussieht, bisher haben wir auf der ganzen Reise noch keinen Zug gesehen. Nach etlichen Kilometern kommen wir an einen Abzweig, wo an einem künstlichen Wasserloch Wildpferde zu sehen sein sollen, mal sehen ob die scheuen Wildpferde da sind. Ja, wir haben Glück, eine kleine Herde steht quasi bewegungslos um die Wasserstelle herum. Wild und scheu sind sie jedenfalls nicht, sondern eher gelangweilt. Eins der Pferde schließt sogar Freundschaft mit unserem Auto und leckt ihm zärtlich den Kühlergrill ab.

Kurz vor Lüderitz sehen wir dann das Wunder der Wüste, eine fahrenden Zug in Namibia.

Die kleine Stadt liegt zwischen Wüste, Mondlandschaft und Meer, es weht ein starker Wind und treibt den Sand über die Straße und Bahnlinie. Die Gleise sind wohl an einer Stelle unter Sand begraben, da sind Arbeiter zu Gange, die Straße ist aber frei.

Wir erreichen Lüderitz und finden auch unsere Unterkunft schnell, ein altes Kolonialhaus. Wir haben eine 2 Zimmerwohnung mit Küche und Balkon im ersten Stock. Direkt daneben ist das Cafe Diaz mit gutem Essen, was wir auch gleich testen. Die Stadt selbst ist nicht soooo toll wie im Reiseführer beschrieben, aber wen wundert das schon. Hauptsache wir haben ein ordentliches Zimmer und müssen bei dem starken Wind und dem vielen Sand nicht campen. Auf unserm kleinen Rundgang sehen wir nicht viel. Aber ein Friseur hat geöffnet und Schlossi beschließt spontan den Selbstversuch „Haar- und Bartschneiden in Namibia“. Drei Mädels mit halbmeter langen Zöpfchenköpfen schauen deutlich überrascht und ordern per Handy erstmal den Herrenfriseur. Dieser erscheint dann auch nach ein paar Minuten, macht sein Werkzeug klar und macht sich, unter den kritischen Blicken seiner Damen, munter ans Werk. Seine Maschine hat er gut im Griff, aber mit Schere und Kamm, wie zu Hause üblich, tut er sich schwer. Naja kurz und gut, am Ende kann es sich sehen lassen, ich bin die langen Haare und 10 Euro los und alle im Raum sind sichtlich erleichtert, dass es gut geklappt hat.

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