Weg nach Cardiff

16.09. Montag Wales

Als wir aufstehen regnet es wieder mal, ist mit Wohnung aber egal. Wir frühstücken und machen uns los. Erstmal fahren wir nach Aberystwyth zurück, um uns die Altstadt und den Strand anzusehen. Alles ganz hübsch, aber vom „jugendlichen Charme“ aus dem Reiseführer ist wenig zu spüren, es sieht eher alles etwas grau aus. In einer Straße sind sämtliche Häuser einer Seite komplett mit Vogeldreck zugeschissen! So etwas haben wir noch nie gesehen, diese Gebäude sind unverkäuflich! Wir halten uns nicht lange auf und fahren ab in Richtung Cardiff, unserem Endziel für heute.

Da unser Weg auf der A44 nahe an der Devils Bridge vorbei führt, fahren wir nochmal hin, um unsere Besichtigung von gestern nachzuholen. Die Brücke überspannt eine schmale Klamm, durch die spektakulär ein Wildwasser schäumt. Am Kurbelautomat gibt es auch noch eine entsprechende Legende auf deutsch zu hören. Schön das wir es doch noch gesehen haben.

Wir wollen nicht zur Hauptstraße zurück und fahren eine kleine Nebenstraße, wieder mal eine tolle Motorradstrecke. Man kommt durch den Ort Cwmystwyth und folgt dem Fluß Ystwyth in die Berge, unaussprechlich sohöne Gegend halt. Hier oben gibt es im Elan Valley (auch dies kein Schreibfehler, es kommen tatsächlich 2 Konsonanten im Namen vor) 3 Stauseen, deshalb folgen wir einer alternativen Route entlang dieser Seen und halten natürlich an allen Staumauern an, um diese gebührend zu bestaunen.

Bei Rhayader kommen wir auf die A470 und folgen dieser bis Brecon, hier beginnt ein 57km langer historischer Schifffahrtskanal, den Karin unbedingt sehen will. Dank der guten Beschilderung ist der Kanalhafen schnell gefunden und ein Aldi nebenan bietet uns Park- und Einkaufsmöglichkeit. Auf dem braunen Wasser des Kanals verkehren schmale Hausboote, die man wohl mieten kann, und es gibt alle paar Meter nette Bogenbrücken.
Im weiteren Verlauf soll es noch ein Aquädukt geben, das den Kanal über einen darunter liegenden Fluß führt. Diese einmalige Bauwerk müssen wir unbedingt sehen, zumal es in unserer Richtung liegt. Ich fahre, während Navi und Karin sich noch streiten, welche Ausfahrt des 1000. Kreisverkehrs an diesem Tag, ich abfahren soll. Ich bleibe also 20 Runden im Roundabaout, bis die beiden sich einig sind. Nach 10km ist klar, da ist was schief gelaufen, hier kommt kein Aquädukt mehr. Nach kurzer Diskussion mit den beiden Damen, haben „wir“ uns orientiert und fahren zurück, das Aquädukt liegt quasi neben obigem Kreisverkehr. Aber die Sache war die ganze Aufregung wert, es gibt eine Schleusenanlage neben der Straßenbrücke und besagtes Aquädukt. Zudem haben wir das Glück, dass gerade ein Boot ankommt und deren Besatzung sich durchschleust, um das Wasserbauwerk zu befahren. Wir bleiben natürlich solange, bis die Aktion beendet ist, und machen fleißig Bilder.

Jetzt wird es aber auch Zeit nach Cardiff zu kommen. Da wir nichts mehr ansehen wollen, bekommt die Dame im Navi von Karin freie Hand und kann mich hinschicken wohin sie will. Entgegen ihrer sonstigen Angewohnheit langweilige Hauptstraßen zu benutzen will sie sich nun wohl bei uns einschleimen und wählt kleine Nebenstraßen durch die Berge. Auch wenn wir dabei Brücken mit 2,1m Breite queren, wo wir fast die Spiegel einklappen müssen. Vor Cardiff kommen wir dann doch noch auf eine Autobahn und sind mit anbrechender Dunkelheit in Cardiff, wo Karin uns ein Hostelzimmer gebucht hat. Lage und Beschreibung stimmen mal und wir haben ein nettes Zimmer in zentraler Lage direkt am Stadion.
Wir gehen noch in die Innenstadt was essen und trinken, die Auswahl ist hier deutlich größer als letzte Nacht. Auf dem Rückweg entdecken wir noch am Ende der Straße 50m von unserem Hostel entfernt Licht und gehen hin, vielleicht gibt es dort noch was zu trinken. Tatsächlich ist es ein weiteres Hostel mit Pub im Erdgeschoß und gemütlichen Sofas, genau richtig für einen Absacker.

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