Wales, die Erste

12.09. Donnerstag Nord-Wales Tag 1

Die Nacht haben wir gut beim Rauschen des nahen Flusses, der den Campingplatz auf drei Seiten umfließt, verbracht und frühstücken auf der überdachten Terrasse vor der Rezeption. Dann melden wir uns für 4 Nächte an, wir können an unserem Platz bleiben, obwohl das eigentlich ein Bereich für Caravans ist, also am Abend alles richtig gemacht.
Da heute wieder Regen gemeldet ist, haben wir einen Besuch in eine bronzezeitliche Kupfermine geplant. Bei bestem Sonnenschein fahren wir also hin. Die steile Zufahrt schafft der Ford nur im 2. Gang, neben der Straße arbeitet sich eine historische Zahnradbahn den Hang hinauf. Die Mine und das drumrum sind einzigartig, die hier vor ca. 4000 Jahren hergestellten Bronzeäxte wurden in ganz England und bis Schweden gefunden. Leider kann man nur einen kleinen Teil der Mine als Besucher begehen, aber auch der ist imposant.

Auf der Suche nach einer Fressbude, wo man die für diese Gegend legendären Conwy-Muscheln bekommen kann, laufen wir den Pier vor einer mondänen Strandpromenade entlang. Keine Muscheln zu kriegen, zum Trost gibt es ein Zitroneneis mit Crunch. Leider war das auch die Lieblingssorte einer Möwe, die im dreisten Tiefflug ohne Vorwarnung VON HINTEN die begehrte Eiswaffel aus Schlossis Hand entwendet. Da hört der Spaß auf! Möwenjagd ist angesagt! Leider können die Biester fliegen, Schlossi wird von 100 kg und der Schwerkraft zurückgehalten. Doch auch die Möwe lässt erschreckt von der heftigen Gegenwehr ihre Beute wieder fallen. Gemäß der zwei-Sekunden-Regel werden die Eisreste aufgesammelt und erhöhten Sicherheitsvorkehrungen verzehrt. Einige Meter weiter stellt Karin fest, dass auch Schlossi’s Brille verschwunden ist. Verdammt, hat die Möwe etwa auch die Brille erwischt? WIr laufen zurück zum Tatort und suchen den Boden ab. Nichts zu sehen! Endlich entdeckt Schlossi das wertvolle Nasenfahrrad etwa 5cm entfernt vom Abgrund. Da haben die Möwen aber nochmal Glück gehabt!

Die Suche nach den sagenumwobenen Conwy-Muscheln geht weiter. Wir besuchen einen walisischen Hofladen und scannen die ganze Gegend nach Restaurants, es alles gibt alles, bloß keine Muscheln. Der alternative Besuch des Bodnant Garden auf dem Weg fällt aus, weil unverschämt teuer. Am Ende fahren wir zurück nach Coswy und besuchen aus lauter Verzweiflung und alter Gewohnheit die Burg.
Dort genießen wir den Sonnenschein und die tolle Aussicht von den sechs Türmen. Die walisischen Castles können es von der Größe und Ausstattung her locker mit den schottischen Burgen aufnehmen u. w. s. u. a. a..

Auf dem Rückweg zum Auto machen wir einen Rundgang durch den Hafen und die mittelalterliche Stadt. Am Hafen finden wir schlußendlich die -jetzt natürlich geschlossene- Muschelverkaufstelle. Es ist in der ganzen Stadt jedoch kein Lokal zu finden, dass diese Muscheln als Gericht anbietet, was für ein Elendszeugnis für diese Stadt. Enttäuscht und hungrig fahren wir zurück zum Campingplatz und bereiten uns auf dem guten deutschen Gaskocher ein super Fertiggericht aus dem Tesco zu. Mit 2 Flaschen Rotwein eine wahre Delikatesse!

Am späten Abend richten wir uns noch unser Büro auf der Terrasse ein und haben Spaß am PC und mit unserem Tagebuch. Zum Glück haben wir unser W(ein)LAN-Kabel dabei, ohne das geht gar nichts.

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