Wir checken heute in der Namushasha Campsite wieder aus und fahren eine kurze Strecke weiter zum Livingstone Camp, da es dort aber kein Internet gibt und wir genug Zeit haben, setzen wir uns nochmal auf die Terrasse. Als wir dort sitzen und das schwache Internet quälen, fallen direkt neben uns plötzlich ein Gecko und eine kleine Schlange aus dem Baum. Die Schlange, eine Bush-Snake, ist zum Glück harmlos und der Gecko kann der Gefahr entkommen, trotzdem eine aufregende Sache.
Die Fahrt zum Nkasa Rupara National Park ist nur kurz und führt auf dem letzten Stück über eine kleine Brücke und eine Piste mit ordentlichen Löchern und Sandstellen.
Der Weg ist nicht einfach zu finden, da es mehrere Pisten und nur wenige Hinweisschilder gibt. Das Camp ist ganz einfach und liegt quasi im National Park, es gibt nur 5 getrennte Stellplätze am Ufer eines Sees. Der junge Ranger im kleinen Empfangsgebäude erklärt uns die Parkregeln. Wir sollen uns nachts nicht ausserhalb des Campbereiches aufhalten (es ist nichts eingezäunt), damit wir nicht den Flußpferden, Elefanten oder Büffeln in die Quere kommen, die sich dort gerne mal aufhalten. Auf dem Stellplatz gibt es kein Gras, damit die Tiere keinen Anreiz haben diesen Bereich aufzusuchen, das ist die einzige Schutzmaßnahme. Tatsächlich sehen wir in der Nacht die Flußpferde keine 30m entfernt am Seeufer grasen, wir werden jedoch nicht beachtet und keines kaut an Katrins Zelt herum.

Nachdem wir uns eingerichtet haben fahren wir über eine weitere Brücke und zum Teil tiefsandige Piste bis zum Parkeingang, um auf Pirschfahrt zu gehen. An der Parkverwaltung können wir einen Pistenplan fotografieren, es gibt nur ein Exemplar, und man zeigt uns grob in welchem Bereich wir uns auf Grund der aktuellen Überflutungen bewegen können. Dann geht es frisch und munter los. Wir sind noch keine 2km gefahren, da stossen wir auch schon auf eine Elefantenherde, die unter den Bäumen verteilt im Schatten steht, immer wieder ein imposanter Anblick. Wir fahren langsam weiter bis dummerweise 3 große Elefanten direkt an der Piste stehen und auch keine Anstalten machen sich da wegzubewegen. 1m Abstand scheint uns dann doch etwas zu gering, um einfach vorbei zu fahren, und so steuern wir in sicherer Entfernung lieber durchs Gelände.


Kurz darauf sehen wir eine Horde Affen, mit eltlichen jungen Tieren, die bei unserer Ankunft die Piste kreuzen und auf einen Baum klettern. Dort balgen sich dann zwei größere Tiere um den besten Platz und fallen samt abgebrochenen Ast aus 4m zu Boden, 3 von 3 Beobachtern finden das sehr lustig. Leider konnten wir von dieser spontanen Aktion keine Bilder machen.
Entlang des Weges sehen wir immer wieder Warzenschweine in allen Größen bei ihrem Tagesgeschäft, die gibt es hier wirklich in rauen Mengen.

Ansonsten gibt es kaum andere Fahrzeuge und man kann das Pistennetz des Parks frei erkunden, ab und zu hilft eine Steinklotz mit z.T. kaum leserlichen Aufschriften bei der Orientierung. So sind wir uns auch nicht immer sicher wo wir uns genau befinden, Gerüchten zufolge sollen schon Besucher im Park übernachtet haben, weil sie den Rückweg nicht rechtzeitig gefunden haben. Als wir ein Camp im Park entdecken, können wir unseren Standort wieder sicher bestimmen und den Rückweg antreten.

Im Park gibt es noch eine Lodge, die wir ansteuern, um uns auf der Terrasse über einem Teich mit drei kühlen Bieren zu erfrischen. Hier treffen wir auch ein Pärchen aus der Ndhovu Safari Lodge wieder, wie klein doch die Welt ist. Nach den zurückliegenden Tagen und Pisten hat unser Ford die echte Afrika Patina bekommen und man sieht ihm die Off-Road Kilometer so langsam an.

Im Camp kochen wir uns Nudeln mit Bolognese aus Rindfleisch, was exotischeres war im Supermarkt leider nicht zu bekommen. Wir machen uns ein Feuer, warten auf den Sonnenuntergang und spielen noch etwas Karten bis es ins Bett geht. Erfreulicherweise haben wir auch hier kaum mit Stechmücken zu kämpfen, die Natur scheint noch intakt zu sein.
