Am Morgen wie immer frühstücken und zusammen packen, heute fahren wir zur Spitzkoppe. Vorher machen wir aber noch am Ort die Wanderung zum Giant Valley als Frühsport. Wir latschen insgesamt ca. 5km durch die Gegend, sieht ähnlich aus wie gestern und sehen am Ende eine Gruppe Affen, das wars auch schon.

Zur Spitzkoppe ist es nicht allzu weit und es geht natürlich über Gravelroads, normale Teerstraßen gibt es hier selten. Eigentlich wollten wir an der Spitzkoppe nur kurz halt machen und eventuell mit der Seilbahn fahren. Gut, die Seilbahn aus dem Reiseführer ist nirgends zu sehen, gibt es wohl nicht mehr. Dafür gibt es eine Felsenbrücke, Felszeichnungen und man kann mit dem Auto am Gebirge rumfahren und sich eine Campsite aussuchen, also bleiben wir eine Nacht.

Die Berge und Felsen sind ganz hübsch, also fahren wir ein bißchen rum, natürlich müssen wir die berühmte Bridge sehen.

Dann schauen wir uns die Paintings an, das geht nur mit einem Guide, damit die was verdienen und wir nichts kaputt machen. Die Guides sind jeweils vor Ort und im Preis für die Campsite enthalten. Also bekommen wir die Zeichnungen am „Small Bushman’s Paradise“ zu sehen, eine halbstündige Erklärung des Guides und er bekommt ein Trinkgeld.

Dann geht es weiter zum zweiten Ort mit Felszeichnungen, an den ominösen „Chains“ nach den „Old Graves“. Okay die Gräber kannst du vergessen, zwei Steinumrandungen mit je einem senkrechten Stein. Die „Chains“ erweisen sich als ein ca. 100m langes Kettengeländer auf einem steilen Felsrücken, der zu den Felszeichnungen führt und als Steighilfe dient. Also quälen wir uns das erste Mal und der Guide das vierte Mal an diesem Tag den Berg hoch und schauen uns die Felszeichnungen an. Neben seinem Stammbaum, seinem aktuellen Beziehungsstatus (verheiratet und 2 hungerige Kinder) und Gesamtsituation (jetzt geht es wieder, aber die letzten 2 Jahre waren richtig Mist wegen Covid) wiederholt uns der Guide fast wörtlich den Text von vorhin. Was nicht wundert, da auch die Bilder fast identisch sind und sie wohl den gleichen Lehrer hatten. Insgesamt ist es aber doch interessant und unterhaltsam, weshalb wir auch gerne wieder ein Trinkgeld geben.
Dann fahren wir an den Haupteingang, hier gibt es vier ummauerte Duschen, natürlich ohne Dach, aber mit warmem Wasser, und gönnen uns ein Bad. Dann suchen wir uns einen Platz zum Übernachten, Empfehung des letzen Guide wäre Platz 11 wegen des Sonnenuntergangs. Da ist aber bereits alles besetzt und wir beziehen Platz „Secret C“. An der Campsite gibt es nur ein Häuschen mit einer Chemietoilette und eine Feuerstelle, kein Wasser und keinen Strom. Aber es ist ruhig, keine Autos oder Flugzeuge, und man hat freie Sicht bis zum Horizont, und ein bisschen weiter.

Wir laufen noch mal Richtung Westen, der untergehenden Sonne entgegen, doch die hat sich heute hinter Wolken und Dunst verpisst. Nichts mit dramatischem Sonnenuntergang, somit war die Wahl des Standplatzes eh Wurscht. Aber Landschaft, Berge und Felsen sind in ein wunderbares Licht getaucht, das kann man nur vor Ort erfahren.

