Mittwoch 21.08.
Dieser Tag beginnt ganz außergewöhnlich mit strahlendem Sonnenschein, und es bläst ein strammer Südwind. Ebenso ungewöhnlich ändert sich an diesem Wetter den ganzen Tag nichts. Nach einem kurzen Frühstück starten wir gegen 8.45 Uhr unsere Radtour, denn wir wollen um 17.30 Uhr die Fähre von Lerwick zurück auf die Orkney-Inseln nehmen. Es geht lustig bergauf- und ab und der stramme Wind macht sich einen Spaß daraus uns ins Gesicht zu blasen. Nach ca. 20km haben wir die steilsten Anstiege inklusive Schieben geschafft und wir machen, wie auf der Hinfahrt Rast in Brae, wo wir uns im Coop mit neuen Kalorien für die Weiterfahrt versorgen. Die restlichen Kilometer ziehen sich ordentlich und es gibt auch keine Versorgungsmöglichkeit mehr, langsam lassen die Kräfte nach und das Trinkwasser ist auch schon lange leer. Selbst bergab muss man kräftig treten statt es einfach rollen zu lassen. Vor einem weiteren Anstieg machen wir bei ein paar Häusern Pause, um Kraft zu tanken, aber wir brauchen dringend was zu trinken. Bei dem Versuch, die Flaschen irgendwo zu füllen, sehen wir am zweiten Haus eine Ausstellung alter Motorräder im Wintergarten stehen, es ist ein kleines privates Museum und hat geöffnet. Als wir uns entschließen, rein zu gehen kommt die Frau des Hauses mit dem Auto an, und unser Wasserproblem wird mit einem freundlichen „no problem“ sofort gelöst. Die Ausstellung ist wirklich intersessant, ca. 15 Triumpf, BSA, Enfield, eine Nimbus und ein Messerschmitt-Kabinenroller stehen hier ordentlich restauriert zusammen. Der Hausherr erklärt uns noch einiges dazu und gibt Details aus seinem Leben zum Besten. So können wir ausgeruht und mit Wasser versorgt nach einer halben Stunde die letzten Kilometer in Angriff nehmen. Es kommen zwar noch 2 ordentliche Hügel, aber die packen wir auch noch, und beim letzten hat selbst der Wind ein einsehen und schiebt ein bisschen von hinten, so kommen wir gegen 14:30Uhr an der Fähre an. Ticket kaufen, noch was ordentliches essen und auf der Fähre einchecken sind nun keine große Sache mehr.
Auf der Fähre gehen wir erstmal duschen und stellen dabei einen neuen persönlichen Rekord auf: zu zweit duschen und umziehen in einer Schiffsduschkabine mit einem Duschcoin für 6 Minuten. Wie neu geboren gehen wir nun auf Deck zum faulenzen, das haben wir uns verdient. Nach ca. 30 Minuten Fahrt wird es beim Personal etwas hektisch, es gibt einen ärztlichen Notfall bei einem Passagier. Die Aktion endet damit, das die Fähre umdreht und nach Lerwick zurückfährt, um den Patienten an eine Ambulanz abzugeben, schein wohl etwas Ernstes zu sein. Also verschiebt sich unsere Ankunftszeit in Kirkwall auf ca. 24Uhr. Ein Teil der Verspätung wird durch eine höhere Fahrstufe wieder aufgeholt. Wir drücken uns also noch etwas länger in unseren Sesseln herum, gehen noch etwas essen und schauen dabei dem Wellengang und unserer Fahrspur im Meer zu. In Kirkwall freuen wir uns erstmal, das Auto und Fahrradträger noch da sind, um beim Losfahren festzustellen, das unser linker Vorderreifen ausgerechnet unten platt ist. Der Versuch mit einer Fahrradluftpumpe, die gerade greifbar ist, dem abzuhelfen scheitert, also räumen wir das gesamte Gepäck raus um an den Kompressor aus dem Pannenset zu kommen. Damit bekommen wir aber wieder normalen Luftdruck auf den Reifen, zum Glück ist das Loch nicht sehr groß. Da der Campingplatz um 1Uhr nachts bereits geschlossen ist, parken wir auf dem Platz davor und machen es uns im Auto für die Nacht gemütlich.